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Veedelsstimmen zu Corona:Home-Schooling aus Schülersicht

Thore und Valentin
Datum:
9. März 2021
Von:
Julia Greipl, Victoria Sonntag, Charlotte Trepel

Lieber in die Schule gehen, als zuhause lernen. Da sind sich die von uns befragen Schüler einig. Aber ein paar Sachen genießen sie auch.

Olivia und Oskar

„Man kann auch mal während des Unterrichts mit mehreren Freunden gleichzeitig schreiben oder kurz zwischendurch telefonieren; das ist fast, als ob man zusammensäße. Im Klassenraum kann man nur mit der Sitznachbarin reden“, meint Olivia, 14 Jahre. Was sie auch gut findet ist, „dass man immer etwas länger schlafen kann, vor allem jetzt im Winter, da ja der Schulweg wegfällt.“ Auch Oskar, 16 Jahre, ist der Ansicht, dass das Länger-schlafen-können unbedingt auch nach Corona beibehalten werden sollte. Dass er in den Videokonferenzen, die bei ihm fast durchgehend stattfinden, die Möglichkeit hat, während der „Stillarbeitsphasen“ die Aufgaben eben auch mit seinen Kurskollegen gemeinsam online zu machen, findet er ganz gut.

Valentin und Thore

Valentin und Thore

„Die Schule ist früher aus, wir können zwischendurch toben und uns die Zeit beim Lernen freier einteilen.“ Das gefällt Thore (9) und Valentin (10) am Homeschooling, ebenso wie das zweite Frühstück mit einem warmen Kakao. Und auch das Lernen macht den Viertklässlern zuhause Spaß, vor allem, weil sie es zusammen machen. Mal beim einen, mal beim anderen. „Darüber sind wir jetzt noch besser befreundet“, freuen sie sich. Im ersten Lockdown wäre es schon sehr einsam gewesen, sind sie sich einig. Jetzt sei es viel besser, vor allem durch die Videokonferenzen mit der Lehrerin und den Klassenkameraden.  „Da können wir Fragen stellen, Sachen austauschen, Partnerarbeit machen und alle sehen. Und wir machen coole Sachen, wie eine Wunschmaschine bauen und Videos schauen.“ 

Fernanda und Emilia

Fernanda beim Distanzunterricht

Die Viertklässlerin Fernanda erzählt begeistert vom „Padlet“, das ihre Lehrerin eingerichtet hat. Das ist eine Art digitale Pinnwand, sortiert nach Fächern und Anregungen, das alle eifrig nutzen und füllen. „Ich hätte nie gewusst, was meine Klassenkameraden alles können. Fast jeder hat schon etwas eingestellt, Sport, Musik, Kunst, Tipps, richtig klasse! Das ist so schön, dass ich hoffe, dass das Padlet bleibt“, berichtet sie. Und ergänzt: „Trotzdem, ich vermisse meine Klasse, meine Schule, die schönen Pausen. Ich freue mich, wenn es wieder weitergeht. Aber ich habe keine Angst, falls wir wieder zuhause bleiben müssen.“

Ihre Schwester Emilia geht in die sechste Klasse. Sie findet das Distanzlernen auch deshalb gut, weil ihr online-Lernen Freude macht und sie das Bearbeiten von Arbeitsaufträgen auf dem Tablet interessiert. „Aber was ich nicht so gut finde, ist, dass ich die Lust verliere, mich mit meinen Freundinnen zu verabreden. Allerdings telefoniere ich jeden Tag mit zweien von ihnen“. Während sie am Tablet arbeitet, hat sie die beiden auf dem Smartphone neben sich stehen, eine der vielen neuen Kommunikationsformen, die Kinder wohl kaum von ihren Eltern gelernt haben. „Richtig Angst vor dem Virus habe ich nicht. Ich passe immer auf, mit wem ich mich wie treffe“, erzählt sie.