Immer wieder jetzt
• Wann ist die Zeit für einen offenen Blick in die Augen meines Nächsten?
• Wann schaue ich ernsthaft meine Wahrheit an?
• Wann spreche ich das fällige Dankeschön aus?
• Wann löse ich das längst gegebene Versprechen ein?
• Wann steige ich aus dem furchtbaren Streit aus?
• Wann endlich nehme ich mir Zeit für die wesentlichen Dinge in meinem Leben?
• Wann soll ich bloß damit anfangen …?
Jetzt. Immer wieder JETZT!
Denn jetzt ist der Moment innezuhalten, ruhig Atem zu holen und bei mir selbst wieder anzukommen. Nur jetzt kann ich meine Blickrichtung verändern und neuen Gedanken Raum geben. Jetzt kann ich entscheiden, loszulassen und umzukehren.
Umkehren aus der Untreue mir selbst gegenüber, aus meinen Verurteilungen und all den Verletzungen der Vergangenheit, die mich festhalten und verschließen. Sie machen mich blind für meinen Nächsten und für meine Umgebung mit all den wunderbaren kleinen Augenblicken des Glücks, die am Wegesrand eines jeden Lebens blühen.
„Wenn ihr zu ihm umkehrt, von ganzem Herzen und aus ganzer Seele, und euch an seine Wahrheit haltet, dann kehrt er sich euch zu und verbirgt sein Angesicht nicht mehr vor euch.“ (Tob. 13,6)
Jeden Tag habe ich die Chance umzukehren. Ich selbst habe es in der Hand, denn ich bin Mensch und kann entscheiden, jetzt anders zu handeln, als ich es sonst, meist unreflektiert, tue. Ich kann mich Schritt für Schritt aufmachen, „… von ganzem Herzen und aus ganzer Seele …“, zu meiner eigenen Menschwerdung, als gelebte Religion. Somit entscheide ich mit über die Menschlichkeit in unserer Welt. Immer wieder jetzt.
Und dieses JETZT ist jederzeit. Immer wieder.
Sobald ich entdecke, wie sehr ich mich in Gedanken wieder hetze, dass ich noch dies und jenes leisten und erledigen muss, halte ich inne und denke bewusst daran, umzukehren und Ausschau zu halten nach dem Angesicht Gottes im Leben, nach dem Wesentlichen:
… einem offenen Blick in die Augen meines Nächsten, meinem Dankeschön, meiner Wahrheit oder einem Gänseblümchen …