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Aus den evangelischen Nachbargemeinden:„Wir schicken ein Schiff...” 

Das Schiff Sea-Watch 4
Datum:
1. März 2021
Von:
Dirk Reckeweg

... so lautet der Name einer Dokusendung, die in der ARD im Juni 2020 über das Bündnis "United4Rescue – gemeinsam retten e.V." ausgestrahlt wurde. Es geht um das Rettungsschiff "Sea-Watch 4" zur Seenot-Rettung von Flüchtlingen im Mittelmehr, das von einem gemeinsamen Bündnis von mittlerweile 713 (Stand Februar 2021) Partnern, darunter sehr vielen evangelischen und katholischen Gemeinden und Kirchenkreisen, initiiert wurde und unterstützt wird. 

Testfahrt der Sea-Watch 4

Ausgelöst von der Berichterstattung über die konkrete Weigerung aller europäischer Staaten, an Ostern 2019 Flüchtlinge aus absoluter Seenot zu retten und aufzunehmen, beschloss der Ratsvorsitzende der EKD, Bedford-Strohm, initiativ tätig zu werden. Bei einem Besuch des "Sea-Watch 3"-Schiffes im Juni 2019 entstand die Idee, ein Bündnis mit vielen Partnern zur Entsendung eines solchen Schiffes zu gründen. Auf dem evangelischen Kirchentag in Dortmund wurde eine entsprechende Resolution verabschiedet und der Satz aus der Abschlusspredigt von Pastorin Sandra Bils ist nahezu ein geflügeltes Wort geworden: „Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt. „Auf auf der EKD-Synode im Dezember 2019 fand dieses Vorhaben dann auch eine überzeugende Unterstützung ohne Gegenstimmen bei vier Enthaltungen. 


Mittlerweile hat das Bündnis weit über 1.000.000 € an Spenden gesammelt! Anfang des Jahres 2020 wurde mit dem ehemaligen Forschungsschiff "F.S. Poseidon" ein geeignetes Schiff gefunden und erworben. Nach seiner Taufe auf den neuen Namen "Sea-Watch 4" und ersten Umbauten in Kiel wurde es zur weiteren Ausrüstung nach Spanien überführt und sollte im Frühjahr 2020 erstmalig im Mittelmeer zum Einsatz kommen. Aber auch hier hat Corona den Zeitplan durcheinander gebracht und so begann der erste Einsatz erst im August 2020. Er endete Mitte September in Palermo, wo über 350 aus Seenot gerettete Menschen auf ein Quarantäneschiff gebracht wurden. Das Einlaufen in den italienischen Hafen wurde allerdings von den dortigen Behörden sofort genutzt, das Schiff wegen angeblicher Sicherheitsmängel festzusetzen. 

Schwimmwesten auf der Sea-Watch 4

Seit Ende April 2020 ist auch die evangelische Kirchengemeinde Köln-Klettenberg Teil dieses Bündnisses und hat sich mit einer Spende finanziell engagiert. Es wurden zuvor schon zu verschiedenen Anlässen Spenden für die Arbeit von Sea-Watch gesammelt, denn auch wir sagen laut und deutlich: „Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt.“ 

Allen Interessierten sei die ARD-Dokumentation ans Herz gelegt. Wer sie gesehen hat, dann, warum die EKD sich so engagiert und warum im November 2020 eine weitere Aktion für ein Schwesterschiff "Sea-Eye 4" ins Leben gerufen wurde.

Neben den finanziellen Aspekten kommt es besonders auf die breite gesellschaftliche Unterstützung an. Ein starkes und gesellschaftlich breit gefächertes Bündnis sorgt auch für die notwendige Öffentlichkeit, den zunehmenden behördlichen Beschränkungen Einhalt zu gebieten. Daher setzt sich das Bündnis auch auf politischer Ebene ein und hat einen entsprechenden Forderungskatalog formuliert.

Informationen über das Bündnis finden Sie hier.
Auf der Homepage finden sich außerdem Bilder und Aktionsmaterialien, die man für Aktionen in Gemeinden benutzen kann. 

Uns als Gemeinde liegt das Thema am Herzen. Immer wieder sammeln wir unsere Kollekten für die Arbeit von United4Rescue, aktuell per Onlinespende oder SMS statt im Klingelbeutel. Auch im Gottesdienst selbst soll das Thema aufgegriffen werden. Die Coronapandemie hat unseren Fokus erstmal nach innen gerichtet: Hygienepläne und vieles mehr müssen bedacht werden. Aber wir wollen die Menschen an den EU-Außengrenzen nicht vergessen und uns für sie einsetzen. 

Ansprechpartner in der evangelischen Kirchengemeinde Köln-Klettenberg sind Maria Drenk, die sich auch direkt bei Sea-Watch engagiert, sowie Ivo Masanek und Dirk Reckeweg.

ARD-Doku

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6. März 2021