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Mehr Angebote für Alleinerziehende durch Eröffnen von Möglichkeiten

„Nicht wir gestalten Gemeinde, sondern wir geben den Menschen Raum, ihre Gemeinde selbst zu gestalten“, gibt der für die Alleinerziehendenangebote in Sülz-Klettenberg zuständige Diakon Hanno Sprissler die Ansicht des Pastoralteams wieder.
Datum:
10. Okt. 2018
Von:
Hanno Sprissler

„So entsteht lebendige Gemeinde vor Ort.“

Beim Angebot für Alleinerziehende funktioniert das sehr gut: Im Mai 2017 startete als Pilotprojekt ein Sonntagsbrunch mit Kinderbetreuung. Parallel dazu wurde eine Messenger-Gruppe eingerichtet, in der Verabredungen getroffen, Sachen verschenkt und getauscht oder Tipps gegeben werden. Für die Inhalte der Angebote sorgen die Teilnehmer selbst, zum größten Teil sind es Mütter.

Im Oktober 2017 wurden sie zu einem Planungstreffen eingeladen. Wer Lust hatte, konnte völlig frei äußern, welche Angebote wünschenswert wären, egal, ob umsetzbar oder nicht. Zahlreiche Ideen wurden bisher verwirklicht, insbesondere auch durch das tatkräftige Engagement der Mütter und weiterer Engagierter aus der Gemeinde: Nicht verkaufte Flohmarkt-Reste wurden den Alleinerziehenden kostenlos zur Verfügung gestellt. Sie konnten sich aussuchen, was sie benötigen, den Rest nahm die Kinderkleiderkammer in Vingst gerne ab. Ausflüge wurden organisiert Ein Tagesausflug sowie zwei Wochenenden zum Dominikus-Salvio-Haus in Jünkerath wurden geplant und durchgeführt. An Pfingsten fuhren über zehn Familien fünf Tage nach Holland. Bezuschusst wurden die Angebote von der Gemeinde, der Abteilung Alleinerziehendenpastoral und der Einzelfallhilfe des Erzbistums Köln sowie einer Stiftung. So konnten auch finanzschwache Familien teilnehmen.

Parallel zum Brunch gibt es seit Sommer 2018 eine Gruppe für Trennungskinder, in der Drei- bis Zwölfjährige unter Anleitung von zwei speziell ausgebildeten Trauerbegleitern ihrem Schmerz über die Trennung vor allem gestalttherapeutisch Ausdruck geben können. Im Herbst 2018 wurde eine psychologisch begleitete Selbsthilfegruppe für Mütter mit gleichzeitiger Kinderbetreuung eingerichtet. Geplant ist ein wöchentlicher Yogakurs mit Kinderbetreuung in Kooperation mit dem Caritas-Zentrum. Darüber hinaus hat eine Brunch-Teilnehmerin eigeninitiativ eine Vermittlungswebsite für Leihgroßeltern eingerichtet. Eine weitere Teilnehmerin organisiert ein monatliches Picknick bzw. bei kaltem Wetter einen Stammtisch.

„Es ist erstaunlich, was alles entstehen kann, wenn man den Menschen Raum gibt“, freut sich das Pastoralteam.